Merkel – Film: Stunden der Entscheidung

Mit diesem Film versucht der Regisseur die Not Merkels zu erklären, unter der sie angeblich stand, als sie entschied 2.000 Flüchtlinge, die sich zu Fuß von Budapest auf den Weg nach Deutschland zu machen, zu rechtfertigen.

Der Film ist in der Mediathek des ZDF
bis 3.09.2024 abrufbar.

Eine Kritik, die mir gut gefällt, schreibt Focus online:

Einen Blick hinter die Kulissen will „Stunden der Entscheidung“ damit ermöglichen.
Die gestellten Szenen sind handwerklich gut gemacht, die Schauspieler haben ihre Vorlagen genau studiert. Aber wie nahe die inszenierten Szenen an der Realität sind,
bleibt unklar.
„Ist mir inzwischen aber auch egal, muss er halt mit der Entscheidung leben“, sagt Reichenwallner alias Merkel an einer Stelle über Horst Seehofer, der an jenem Abend nicht ans Telefon geht.
Ob Merkel das wirklich so gesagt hat, erfährt der Zuschauer nicht.

Für mich wirft der Film Fragen auf.

Im Film wirkt Merkel immer wieder sehr unsicher.
Sie fragt Frau Baumann, was sie tun soll, und die sagt ihr, wo es lang geht.
Dass sich auch Kanzler beraten lassen, mag ja sein.  – Das wäre in dieser Form aber
weder einem Helmut Schmidt, noch einem Gerhard Schröder passiert.
Wer also regiert im Kanzleramt?  – Merkel ODER Baumann ?

Seehofer war nicht erreichbar.
Die Rückversicherung holte sich Merkel bei Steinmeier und Gabriel.
Hätte sie die Entscheidung ohne die Sozen auch so getroffen?
Wessen Interessen vertritt Merkel ?
Die der Union oder die der SPD?

Wie LINKS, MITTE oder RECHTS ist Merkel ?
Und warum wurde im Film Seehofer selbst dazu nicht gehört ?
Wurde er nicht gefragt oder hat er es abgelehnt, sich zu äußern?

Zatareih, der auch interviewt wird, zeigt,
in welcher subjektiven Not er sich befand
und welche Ängste und Sorgen ihn umtrieben.

Wenn es sich nachweisen lässt, dass tatsächlich erst ein Bus los gefahren ist
und alle darauf gewartet haben, ob dieser tatsächlich an die deutsch/örstereichische Grenze gefahren wird, entsteht die Frage, was wer in diesen drei Stunden unternommen hat.
Schließlich hatten 100 Busfahrer den Auftrag bekommen,
2.000 Menschen an die Grenze zu fahren und saßen nun tatenlos herum.
Schwer vorstellbar, dass das nicht kommuniziert worden sein soll.
Es waren also 3 Stunden Zeit, sich auf die Ankunft von 2.000 Menschen vorzubereiten.
Im Film wird es so dargestellt, dass Merkel davon erfahren hat.

Gleichzeitig wird dargestellt, dass die Schicht an der Grenze völlig überrascht war, dass plötzlich 2.000 Menschen durch Busse abgeliefert werden. Das ist ganz und gar nicht stimmig und wenn es so gewesen wäre, hat hier entschieden Kommunikation gefehlt.

Und zuletzt:

Mitten in der Nacht kommen 2.000 Menschen an der Grenze an;
müde, erschöpft, vielleicht hungrig, voller Hoffnung und vielleicht Erleichterung.
Diese Menschen haben vorher neben der Autobahn auf Decken und Pappen gewartet.

Statt sie unkontrolliert einreisen zu lassen, sollte doch die Möglichkeit bestanden haben, sie an Ort und Stelle unterzubringen.
Der Katastrophenschutz ist auf solche Möglichkeiten vorbereitet.
Wo war das THW ? 

Wäre es nicht viel sinnvoller gewesen,
Zelte aufzustellen, die Personalien aufzunehmen
und in Ruhe zu klären, was mit diesen Menschen
zu geschehen hat und ob sie tatsächlich einen
Anspruch auf Asyl haben ?

Für mich zeigt dieser Film noch einmal deutlich,
wie unfähig und opportunistisch Merkel regiert.
Interessant auch die Rückblenden auf 1989,
die andeuten, dass Merkel mit dem eigenen Trauma
noch nicht durch ist.

Lösungen ?

Wenn ich an 1989 zurück denke,
kommt mir immer wieder die Stürmung
der deutschen Botschaft in den Sinn
und Genscher auf dem Balkon, als er verkündet,
dass die Menschen aus der DDR in die BRD einreisen dürfen.

Es könnte doch so einfach sein, wenn jeder, der Asyl sucht vor Ort
einfach in eine deutsche Botschaft gehen könnte und dort geprüft
werden würde, ob er einen Asylanspruch hat oder nicht.
Dann müsste sich niemand auf irgendeinen Weg machen
und es müsste auch niemand wieder zurück geschickt werden.

Wäre es nicht viel sinnvoller, darüber zu verhandeln ?

Nachtrag:

Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich Helmut Schmidt nicht mochte.
Er war mir zu arrogant und seine Privilegien, was das Rauchen betrifft, waren mir zuwider.
Helmut Schmidt war in diesen Punkten ein „Schlechtes Vorbild„.

Aber…

1962, als wir in Hamburg über Nacht von der Sturmflut überrascht worden sind,
weil die Deiche brachen, ist er nicht seinem Tagesgeschäft nachgegangen.

Helmut Schmidt hat das zur Chefsache gemacht und wir bekamen schulfrei.
In allen Turmhallen wurden die Opfer untergebracht und versorgt.
Helmut Schmidt hat auch niemanden um seine Meinung gefragt, sondern entschieden.
Dabei  hat er Kompetenzen überschritten und
.                      die persönliche Verantwortung dafür übernommen.

Davon sind Politiker HEUTE weit entfernt.
.                                                                    Eure Ricarda

Mehr zur Sturmflut 1962

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