Schön analysiert.
Widmen wir uns mal den Kandidaten für den Parteivorsitz.
Friedrich Merz: Zeit schreibt über ihn:
Zu weiterem Erklärungsbedarf könnte auch ein Posten
in einem anderen Finanzunternehmen führen,
für das Merz seit Anfang 2010 als Mitglied im Aufsichtsrat sitzt.
Die Düsseldorfer Privatbank HSBC Trinkaus ist laut dem Abschlussbericht
des Bundestagsuntersuchungsausschusses in Steuergeschäfte verwickelt gewesen,
die der Öffentlichkeit erst seit einiger Zeit unter dem Namen Cum-Ex bekannt sind.
Dabei geht es um Steuerrückerstattungen aus Aktiengeschäften, die den Investoren
nicht zustehen.
Waren diese Geschäftspraktiken zulasten der deutschen Steuerzahler
ein Thema im Aufsichtsrat der Bank?
Merz wird sich dazu äußern müssen, zumal er bis vor seinem Abgang
aus der Politik der erklärte Steuerexperte seiner Partei war.
Würde hier womöglich der Bock zum Gärtner gemacht werden ?
RP online schreibt:
Annegret Kramp-Karrenbauer
Diese Frau ist nicht von der Saar an die Spree gewechselt,
um nur für ein paar Jahre das undankbare Amt der Generalsekretärin auszuüben. Vielmehr hat AKK, die auch im kleinen Saarland mehrfach ihr strategisches und machtpolitisches Talent unter Beweis gestellt hat, von Anfang an einen Plan.
Sie will im Bündnis mit der Basis die CDU erneuern.
Das tun, was Merkel so viele Jahre versäumt hat:
Den Mitgliedern zuhören, die Partei programmatisch erneuern
und ein neues Grundsatzprogramm auflegen, in dem sich CDU-Mitglieder
und Anhänger wiedererkennen. Diesen Prozess hätte sie bis 2020 abschließen
und dann den Parteivorsitz übernehmen können.
So weit der Plan.
Nun geht alles viel schneller.
Bis zum Parteitag Anfang Dezember wird sie die Basis überzeugen müssen,
dass sie fähig ist, die CDU als Volkspartei zu erhalten.
Das dürfte Wunschdenken sein.
Sie ist zu nah an Merkel und steht nicht wirklich für Erneuerung.
Außerdem ist sie kein Sympathieträger.
Würde sie den Parteivorsitz erhalten, bliebe ein ungutes Gefühl,
den Merkel-Bonus genutzt zu haben.
wikipedia schreibt:
Jens Spahn
Im November 2015 legte Spahn ein Buch mit dem Titel Ins Offene vor,
in dem unter anderem Boris Palmer, Julia Klöckner, Klaus von Dohnanyi,
Wolfgang Ischinger, Markus Söder und Markus Kerber ihre Sicht der Dinge zur Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 darlegten.
.[16] Spahn plädiert im Buch für einen offeneren Diskurs zur Migrationspolitik,
spricht von einer „Disruption des Staates“ und kritisierte in diesem Zusammenhang
die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel.[17][18][19]
Im Juli 2017 äußerte er gegenüber der Welt,
wer aus dem arabischen Kulturraum „zu uns“ komme,
sei „oft geprägt durch eine verklemmte Sexualmoral,
durch die Nicht-Gleichberechtigung von Frauen,
die Ablehnung von Juden oder Schwulen“.
Die Einwanderer müssten das Leben in einer offenen und freizügigen Gesellschaft
neu lernen, ansonsten laufe die deutsche Gesellschaft Gefahr, „antisemitischer, schwulenfeindlicher, machohafter und gewalt-affiner zu werden, als sie bisher ist.
Mit dieser kritischen Haltung steht er noch am Ehesten für ein Neubeginn in der CDU, aber weiter:
Anfang März 2018 widersprach Spahn in einem Interview der Behauptung,
dass ohne die Tafeln Menschen in Deutschland hungern müssten.
Die Tafeln würden vielmehr dafür Sorge tragen, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden, womit sie eine wichtige Aufgabe erfüllten.
Mit Hartz IV habe jedoch „jeder das, was er zum Leben braucht“.
Die gesetzliche Grundsicherung werde „mit großem Aufwand genau bemessen
und regelmäßig angepasst“. Hartz IV bedeute nicht Armut, sondern sei
„die Antwort unserer Solidargemeinschaft auf Armut“.[39]
Mit diesen Aussagen löste Spahn eine heftige Debatte aus.[40]
In einer Petition forderten rund 210.000 Menschen Spahn auf, einen Monat lang
von Hartz IV zu leben. Dies lehnte er ab.[41] Später äußerte Spahn auf Nachfrage,
er wisse, dass ein Leben mit Hartz IV nicht einfach sei.
Er habe Armut nicht relativiert, sondern lediglich die Rechtslage beschrieben
und:
Spahn hat am 31. August 2018 das „Gesetz für bessere Zusammenarbeit
und bessere Strukturen bei der Organspende“ vorgelegt.[47]
Er plädiert für die doppelte Widerspruchslösung bei der Organspende
Er prescht also gern vor und scheint mir etwas unberechenbar.
Westfälische Nachrichten schreibt:
Matthias Herdegen
Wichtig sei jetzt aber vor allem auch eine inhaltliche Erneuerung der Partei.
«Wir brauchen eine Persönlichkeit, die nicht so stark in den Mehltau der großen Koalition eingebunden ist, auch nicht in den Parteiapparat, aber auch nicht in Flügelkämpfe verstrickt ist und nicht über zerschlagenes Porzellan stolpert.“
Recht hat er.
Abendblatt schreibt:
Andreas Ritzenhoff
„Es scheint mir dringend geboten, dass aus der CDU heraus neue politische Ziele formuliert werden, die kurzfristig zu einem spürbaren Richtungswechsel der Politik führen“, sagte der 61-Jährige unserer Zeitung.
und dann ist da noch ein Student:
Kürzlich hatte bereits ein Berliner Jura-Student angekündigt,
Merkel beim Parteitag herauszufordern.
Seine Kandidatur scheint so aussichtslos zu sein,
dass er nicht einmal namentlich erwähnt wurde.
Für mich ist bisher kein wirkliches Zugpferd dabei.
Spahn hätte das richtige Alter, um mit einem Kurz auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Er ist auch mutig. Keine Frage.
Wenn er lernen würde, hin zu hören, dann könnte er sich entwickeln.
Derzeit bringt er die Bürger und Wähler aber eher gegen sich auf.
Vielleicht werden wir noch überrascht.
Wer weiß.
Es ist ja noch Zeit für andere, eine Kandidatur zu erwägen.
. Ricarda
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