Es gibt auch andere Sichtweisen
. und das ist gut so:
00:08:17 – 21.10.2021
Nochmal: Es gibt auch andere Sichtweisen und das ist gut so.
Unter dem Titel:
Flirt oder Belästigung
.. hebt Anika Dang aus Österreich
die Diskussion nun zurück auf die „Sachebene„.
Danke dafür an dieser Stelle.
Sie Schreibt im Standard:
In manchen Unternehmen gibt es zwar bereits Verhaltenskodizes,
die sogenannten Codes of Conduct (Verhaltens-Regeln).
Diese regeln zum Beispiel das Verhalten der Beschäftigten
gegenüber Konkurrenten oder welche Einladungen und
Geschenke sie annehmen dürfen. Aber auch moralisches Handeln,
Diversität und Gleichbehandlung zählen oft zur Compliance.
Um deren Einhaltung zu prüfen, haben die meisten großen Unternehmen
Compliance-Abteilungen oder Chief Compliance Officers, an die man sich
vertraulich wenden kann.
„Formale Regelungen zu Beziehungen oder Machtmissbrauch am Arbeitsplatz
gibt es aber meist nicht„, sagt Arbeitsrechtsexpertin Katharina Körber-Risak.
Sie geht darauf ein, wie es um die Macht-Strukturen in Unternehmen
bestellt ist und fordert die Haftung von Unternehmen, auch bei
Machtmissbrauch und sexueller Belästigung.
Dann kommt sie zu folgendem Schluss:
Kein Beziehungsverbot
Beziehung grundsätzlich zu untersagen sei aber keine Lösung
– und nach österreichischer Rechtslage auch nicht möglich.
Die Achtung des Privat- und Familienlebens habe hierzulande
einen hohen Stellenwert.
Eine konsensuale Beziehung am Arbeitsplatz zwischen
Vorgesetzten und Beschäftigten ist daher weder ausgeschlossen,
noch ein Entlassungsgrund.
In Deutschland ist die Rechtslage ähnlich.
Deshalb wäre es vielleicht sogar interessant,
wenn der Fall Julian Reichelt vor dem
Arbeitsgericht landen würden.
Es leuchtet nicht ein, weshalb Arbeitnehmer verpflichtet werden sollten,
Beziehungen zu melden.
Wenn ich an so manche Betriebsfeier oder Weihnachtsfeier denke,
bei der mancher am nächsten Morgen gar nicht mehr weiß,
wie er dort gelandet ist, wo er aufwacht.
Wo fängt das an ? – Wo hört das auf ?
Sie fährt fort:
In den USA ist man hingegen teilweise …
. … über das Ziel hinausgeschossen:
Personalabteilungen verbieten Beziehungen zunehmend,
sobald ein hierarchisches Arbeitsverhältnis vorliegt.
Beziehungen verbieten ?
Das hat schon bei Romeo und Julia nicht geklappt.
Und nur zur Erinnerung: Julian Reichelt wurde nicht vorgeworfen,
zu keinem Zeitpunkt, Frauen sexuell belästigt zu haben.
Ihm wurde vorgeworfen, Vorstand und Aufsichtsrat nicht unterrichtet zu haben,
dass er eine heimliche Beziehung zu einer Kollegin hat.
Diese Beziehung wurde auf Nachfrage von ihm und ihr bestritten,
worauf er gefeuert wurde.
Vielleicht wollten sie damit einfach
(noch) nicht an die Öffentlichkeit gehen.
Wäre das nicht ihr gutes Recht ?
. Ricarda
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