Ich esse keine Döner!

Ich habe kürzlich gehört:
„Ausländer hassen, aber Döner essen!“

Bei solchen Aussagen kann einem doch wirklich
der Kragen platzen!  –  Das ist genauso wie der Liedtext:
„Zum Ficken nach Thailand fahren“.

Was ich erlebe, ist eine massive Verdrängung
unserer regionalen Lebensmittel durch
Billig-Importe von minderer Qualität.

Döner ist für mich Fastfood, genauso wie MacDonalds.
Untersuchungen haben ergeben, dass viele dieser Produkte
gesundheitsschädlich sind. Es fiel sogar der Begriff:  „Gammelfleisch“.

Ok, ich esse auch keine Tüten-Suppen und ja,
ich lese Beipackzettel und Zutatenlisten.

Und nein: Ich hasse Ausländer nicht und habe Freunde in aller Welt.
Aber bitte immer:

Leben und Leben lassen !

Wenn meine muslimischen Freunde in Giza ihre Feste feiern,
sollen sie es tun und wenn meine indischen Freunde ihre Feste feiern,
bitte sehr.

Wenn ich Gast bin, freue ich mich auch auf ein gemeinsames Essen.
Es war ein großes Vergnügen, mit Yared Dibaba, seiner Familie und
vielen anderen äthiopisch zu essen.

Mit Muslimen gemeinsam zu kochen, macht Freude.
Aber wir haben noch nie Döner gegessen.
Und wir haben uns auch noch nie gestritten über irgend etwas.

Zu meinen Freunden gehören Menschen aus aller Welt, nette Menschen. Glücklicherweise sehen meine Freunde und ihre Familien in mir genau dasselbe,
einen netten hilfsbereiten und toleranten Menschen.

Ja, ich bin wählerisch.  – Mit dem Wort Freund gehe ich sparsam um.

Politiker sehen das offensichtlich anders.
Sie verwechseln Freunde mit Interessengemeinschaften.
Die jedoch führen immer zu Schubladen-Denken und Intoleranz.

Und ganz nebenbei:

Sogar unsere ägyptischen Freunde sind stolz mit ihrer Urkunde …

Labskaus Urkunde
… zurück nach Giza geflogen und haben uns versichert, dass sie
auf ihre Nationalgerichte genauso stolz sind, wie wir auf unsere.

Aber „national“ ist ja böse !

Ich frage mich allmählich, wer auf diese irrationale Idee gekommen ist.
Ich war immer stolz darauf geborene Hamburgerin zu sein, eine „Waschechte“.

Und jetzt wollen mir irgendwelche Leute einreden, das sei verkehrt ?

Die Hamburger sind weltoffen !

Die Hanse bringt wohl Neugier auf andere mit sich.
Hamburg ist das Tor zur Welt.
Es geht hinein und wieder hinaus – oder umgekehrt.

Und zu meinem Leidwesen:
Meine Kinder und Enkel essen Döner und MacDonalds – leider.
Sie lieben es aber auch, wenn ich koche.
Und natürlich koche ich so, wie ich es bei Muttern und Oma Anni gelernt habe.
Bei Milchner und Rogen scheiden sich die Geister.

Und wenn mich vor lauter Döner-Buden das Heimweh allzu sehr plagt,
findet ihr mich bei Daniel Wischer bei Goldbarsch mit Kartoffelsalat.
                                                                                                         Eure Ricarda

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